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Aus der Geschichte Kiel-Gaardens

Die Jachmannstraße



Die Jachmannstraße in Gaarden - zwischen Pickertstraße und Stoschstraße wurde 1904 nach Eduard Karl Emanuel von Jachmann (* 2. März 1822 in Danzig; † 23. Oktober 1887 in Oldenburg) benannt.

Während des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 führte Jachmann als Chef des Stationskommandos der Ostsee die Seestreitkräfte in der Ostsee. Er lieferte am 17. März 1864 das Seegefecht bei Jasmund (Rügen), worauf er zum Konteradmiral ernannt wurde. Nach dem Krieg wurde er Chef der Marinestation in Kiel und leitete auch alljährlich das Übungsgeschwader in der Nord- und Ostsee. 1867 wurde er Präses des Marineministeriums und 1868 zum Vizeadmiral befördert. Außerdem war er ab 1867 preußischer Bevollmächtigter des Bundesrates des Norddeutschen Bundes. Mit v. Jachmann begann Kiels Aufschwung als Kriegshafen.

An der Ecke Jachmannstraße zur Stoschstraße hatte der Schlachter Beucker sein Geschäft. (Bild)
Die Jachmannstraße wurde am 14. Mai 1943 bis auf neun Häuser zerstört. Auf der linken Seite – von der Pickerstraße kommend – standen nur noch drei Häuser. Rechts waren dann nur noch sieben Häuser - von der Pickertstraße an – stehen geblieben.
Die Kieler Wohnungsbau-Gesellschaft errichtete hier nach 1952 Neubauten und der Schlachter Beucker konnte an gleicher Stelle sein Geschäft wieder eröffnen.
Auch der Bäcker Franz Kohrt, der nur wenige Meter weiter an der Ecke Stoschstraße zur Gaußstraße seine Bäckerei betrieb (Bild unten) und am gleichen Tag ausgebombt wurde, kam wieder in seinen Betrieb zurück. Da schrieb man bereits das Jahr 1957. Bis dahin war die Familie Kohrt in Medelby – nahe der Flensburger Staatsgrenze zu Dänemark – untergebracht.
Die Bäckerei wurde nun vom Sohn, der auch Franz Kohrt hieß, wieder eröffnet und fand mit dem Neubau der benachbarten Schule, einen beachtlichen geschäftlichen Erfolg.

Franz Kohrt Junior war Jahrgang 1948 und ein Enkel des Firmengründers. Er lernte ab 1964 bei seinem Vater das Bäckerhandwerk und machte auch bald seinen Meister.
Als Franz jun. den Betrieb übernahm, war es bereits die Zeit, als sich das Einkaufsverhalten überall und die Kundenstruktur in Gaarden veränderte. Franz, der es allen recht machen wollte und eigentlich für diese Welt viel zu gut war, musste den Betrieb schließen. Er wurde bei der Stadt Kiel als Schwimmmeister eingestellt und erfreute sich in der Lessing-Halle noch über viele Jahre hinweg, großer Beliebtheit. Franz erlag leider schon im Alter von 56 Jahren einem Krebsleiden. Ach Franzl.

An der gleichen Ecke gegenüber hatte bis 1944 die „Iltis-Apotheke ihren Standort und musste nach der Zerstörung des Hauses zum Vinetaplatz wechseln. (Bild)

1948 werden in der Jachmannstraße von der Kieler Wohnungsbau-Gesellschaft Neubauten errichtet

Es begann mit einer kleinen „Gesellschaft für Hausbau und Hausverwaltung mbH": Diese erwarb die Stadt Kiel und nannte sie 1936 in Kieler Wohnungsbaugesellschaft um.
In den Jahren 1948 bis 1952 war das Hauptziel der kwg die ärgste Wohnungsnot in den Nachkriegsjahren zu beseitigen und mit allen Kräften für den Wiederaufbau und Neubau von Wohnungen in Kiel zu sorgen.
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