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Gaarden Blog



Kastriertes Katzheide?

Martin Geist     02.03.2016


Wie viel Katzheide darf es bitteschön sein? Ganz viel oder ein bisschen weniger? Die Meinung der Menschen scheint eindeutig zu sein.


Etwas rumpelig verlief er schon, der Auftakt der Bürgerbeteiligung zu Weiterentwicklung des Gaardener Freibads. Zu viel wurde am Dienstagabend nach dem Geschmack der allermeisten Besucher über den Sportpark geredet, zu wenig über Katzheide. Besonders für den Anfang trifft das zweifellos zu. Und so keimte bei manchem und mancher der Verdacht auf, Katzheide solle über den Umweg Integration in den Sportpark kastriert werden, um sich dann mangels Restattraktivität womöglich von selbst zu erledigen.
Trotz der behutsamen und erkennbar auf größtmögliche Fairness ausgelegten Moderation von Ute Fischer-Gäde ist solche Skepsis nachvollziehbar. Schließlich sah es noch vor einem Jahr so aus, als ob in Verwaltung und Ratsversammlung kaum jemand mehr einen Cent auf das Weiterbestehen von Katzheide setzen würde. Es ist aus den bekannten bürgerbegehrlichen Gründen zwar anders gekommen, das Misstrauen ist aber nicht verflogen.
Trotzdem wäre mehr Offenheit vielleicht eine gute Idee. Darüber nachzudenken, wie das riesige Katzheide-Gelände zumindest teilweise der Öffentlichkeit nicht nur über die kurze Sommersaison, sondern ganzjährig zugänglich gemacht werden kann, ist ja nicht von vornherein verwerflich, sondern im Gegenteil vernünftig. Man muss es im Zweifel halt nur so pfiffig anstellen, dass sowohl der Sportpark als auch Katzheide davon profitieren.
Auch Gedanken darüber, wie das Bad attraktiver gemacht werden kann, sind mehr als angebracht. Umkleiden und Duschen – das ist klar – gehören grundlegend erneuert. Aber es muss auch diskutiert werden, ob dröges Bahnenziehen heute noch die Freizeitbedürfnisse der potenziellen Nutzer erfüllt. Mehr Erlebnisräume und statt dessen vielleicht ein Schwimmerbecken mit nur 25 statt 50 Metern, das könnte ein Ansatz sein.
Alles so bleiben lassen wollen, wie es war, das bedeutet jedenfalls höchstwahrscheinlich nicht die beste Zukunft für Katzheide. Längst schon haben die Badegäste schließlich mit den Füßen abgestimmt und sich in großer Zahl anderen, attraktiveren Bädern zugewandt.


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